Pferde sehen anders

Sehfeld 
Das Sehfeld des Pferdes ist typisch für ein Fluchttier. Die Augen sind seitlich angeordnet und ermöglichen dadurch, ohne dass der Kopf bewegt werden muss, nahezu einen Rundumblick. Der größte Teil des Blickfeldes wird hierbei lediglich von einem Auge abgedeckt (Zweidimensionales Sehen). Der Blick ist hierbei tendenziell Richtung Boden ausgerichtet. Seinem Urinstinkt folgend möchte das Pferd sehen und mitbekommen, was im Umfeld passiert. Bei freier Sicht auf seine Umgebung kann das Tier mögliche Gefahren erkennen und einschätzen. Die ungehinderte Wahrnehmung trägt zur Ausgeglichenheit der Tiere bei. Eine gleichmäßige Ausleuchtung, ohne das Tier zu blenden, hilft der Wahrnehmung des Umfeldes.
Sehfeld Pferd
Sehfeld des Pferdes
 
Sehfeld beim Menschen
Sehfeld des Menschen
 
Sehfeld beim Pferd von vorne
Sehfeld nach vorn
 
 
Farbwahrnehmung
Für die Wahrnehmung von Farben sind unterschiedliche Zapfen in der Netzhaut des Auges zuständig. Während der Mensch über drei verschiedene Zapfentypen verfügt, fehlt dem Pferd der L-Zapfen zum Erkennen von Rottönen. Pferde sehen in Gelb-, Grün- und Blautönen. Berücksichtigt man dies bei der Beleuchtung, so hilft man seinem Pferd, Kontraste besser wahrzunehmen. Das Pferd kann sich vollumfänglich auf andere Aufgaben konzentrieren.
 
Farbspektrum beim Menschen
Farbspektrum des Menschen
 
Farbspektrum beim Pferd
Farbspektrum des Pferdes
 
Farbwahrnehmung beim Menschen
Farbwahrnehmung des Menschen
 
Farbwahrnehmung beim Pferd
Farbwahrnehmung des Pferdes
 
Sehen in heller und dunkler Umgebung
Das Dämmerungssehen ist bei Pferden deutlich stärker ausgeprägt als beim Menschen. Allerdings muss sich das Auge den jeweiligen Lichtverhältnissen anpassen. In freier Natur gibt es kein An und Aus des Tageslichtes. Sonnenauf- und -untergang sind ein sanfter Übergang zwischen Hell und Dunkel und umgekehrt. Bei sprunghaften Wechseln bedarf es einer Umgewöhnungszeit. Insbesondere beim Wechsel von hell zu dunkel wird zunächst kaum etwas gesehen. Diese kurzfristige Blindheit führt zu einem unnötigen Unbehagen des Pferdes. Die Zeit der Umgewöhnung dauert beim Pferd länger als beim Menschen.