Effektiv Schadnager bekämpfen mit Harmonix® Rodent Paste

Lesen Sie hierzu den Fachartikel von Dr. Stefan Endepols (Bayer AG, Public Health) aus der DpS Fachzeitschrift für Schädlingsbekämpfung.

Harmonix® Rodent Paste: Neue Bekämpfungsmöglichkeit gegen Ratten und Mäuse

Cholecalciferol ist eine bekannte, in der Natur vorkommende Substanz mit rodentizidem Potential. Da kein Antikoagulant, ist Cholecalciferol voll wirksam auch gegen resistente Ratten und Mäuse.  Zwar wirken auch Antikoagulantien wie Difethialone und Brodifacoum gegen resistente Ratten und Mäuse.  Diese Wirkstoffe bilden aber für Nichtzieltiere gefährliche und persistente Rückstände, weshalb ihre Anwendung zunehmend restriktiv gehandhabt wird. Cholecalciferol hat hier klare Vorteile, Sekundärvergiftungen sind auch bei extensiver Anwendung nicht bekannt.  Ein zweiter wesentlicher Unterschied ist ein verhaltensphysiologischer Effekt:  Die hohe Konzentration des Wirkstoffs im Serum bewirkt einen schnellen Appetitverlust nach Aufnahme einer toxischen Dosis; die Tiere fressen nach zwei Tagen kaum noch etwas. Das spart Köder, erfordert aber eine gründliche Beköderung.
Harmonix® Rodent Paste Schadnagerbekämpfungsmittel Hohe Wirksamkeit, wenig Rückstände und Resistenzmanagement
Cholecalciferol ist auch bekannt als Vitamin D3, ein in der menschlichen Ernährung oft mangelnder Mikronährstoff. Stark führt die Substanz zu stark erhöhter Konzentration von Kalzium im Blutserum.  Diese führt u.a. zu Schäden in weichen und flexiblen Geweben, wie Arterien und Nieren.  Aufgrund dieser anderen Wirkweise ist nicht zu erwarten, dass eine Resistenz gegen Blutgerinnungshemmer einen messbaren Einfluss auf die Wirksamkeit von Cholecalciferol hat.  Entsprechende Labor- und Feldversuche bestätigen diese uneingeschränkte Wirksamkeit.  Getestet wurden u.a. Ratten mit den Resistenzmarkern Y139C (Westphälischer resistenter Stamm) und L120Q (Südengland, Berkshire).  Beide Stämme können nicht mit Bromadiolone und Difenacoum bekämpft werden. Auch bei Hausmäusen, der am stärksten resistenten Stämme, wurde die volle Wirksamkeit erwartungsgemäß bestätigt. Mit dem neuen Harmonix-Köder steht deshalb ein wichtiges Werkzeug im Resistenzmanagement zur Verfügung, das im Außenbereich, eingesetzt werden darf.
Breiter Einsatzbereich
Cholecalciferol ist ein potentes Rodentizid, und deshalb auch gefährlich für Wild- und Haustiere, z.B. Hunde. Persistent und akkumulierend, wie besonders die hochpotenten Antikoagulantien, ist Cholecalciferol jedoch nicht. Die Umweltgefährdung über die Nahrungskette, also für Eulen, Greifvögel, Füchse, etc., wird deshalb als relativ gering eingeschätzt.  Für den geschulten berufsmäßigen Verwender ist es deshalb erlaubt, das Produkt im Außenbereich um Gebäude einzusetzen.  Im Vergleich zu den bestehenden Lösungen hierfür steht dann ein nicht persistenter und nicht bio-akkumulierender Wirkstoff zur Verfügung, der auch gegen resistente Stämme voll wirksam ist, und nicht die Verbreitung von Resistenz gegen Antikoagulantien fördert.
Harmonix® Rodent Paste Schadnagerbekämpfungsmittel
Stop-Feeding Effect – Der Unterschied in der Anwendung
Auch wenn ein Cholecalciferol-Köder nicht anders aussieht als ein antikoagulanter Köder, so ist der Bekämpfungsverlauf nur anfänglich vergleichbar.  Und hier liegt der Schlüssel zum Erfolg:  Dieser stellt sich nur nach guter und schneller Annahme des Köders ein!  Entsprechend sorgfältig muss die Beköderung durch den Anwender vorbereitet und begonnen werden.  Denn Cholecalciferol bewirkt bei toxischer Dosierung stark nachlassenden Appetit, den so genannten „Stop-Feeding Effect“.  Dieser stellt sich auch bei subletaler Dosierung nach zwei Tagen ein.  Dann können sich die Tiere erholen und fressen nicht weiter vom Köder.  Während sich mit Antikoagulantien auch bei anfänglich unzureichender Beköderung guter Bekämpfungserfolg erzielen lässt, indem nachgelegt wird und zusätzliche Köderpunkte eingerichtet werden, muss bei Cholecalciferol in den ersten Bekämpfungstagen eine gründliche und lückenlose Beköderung erfolgen.

Dieser Mehraufwand wird belohnt:  Der schnelle Rückgang der Fraßmengen hat einen geringeren Köderverbrauch während der Bekämpfung zur Folge.  Dieser beträgt oft weniger als die Hälfte, verglichen mit Ködern mit anderen Wirkstoffen.  Das spart Kosten und reduziert potenzielle Gefahren.  Nur der Bekämpfungsstart muss passen.  Die lückenlose und reichliche Beköderung des Befallsareals sollte innerhalb der ersten beiden Tage geprüft und ggf. ergänzt werden. 

Wird diese in der Natur des Wirkstoffs liegende Besonderheit beachtet, steht dem Anwender ein potentes Rodentizid mit weitem Anwendungsspielraum zur Verfügung.